Im ehemaligen Jägerhof des Kurfürsten kann man das einzige Museum für Volkskunst in Deutschland besuchen. Es ist auf der linken Elbseite, nahe des Goldenen Reiters, gelegen. Das Museum beschreibt seine Ausstellung folgendermaßen:
“Der Rundgang durch das Museum bietet einen abwechslungsreichen Einblick in die faszinierende Welt der Volkskunst und führt den ganzen Reichtum alter Traditionen, aber auch neuere und neueste Werke aus den Grenzbereichen zwischen Alltagsleben und Kunst vor: bezaubernde Schnitzereien aus dem Erzgebirge, bedruckte und bestickte Webereien aus der Lausitz, prachtvolle Trachten der Sorben und virtuose Spitzen aus dem Vogtland, bemalte Möbel, reich verzierte Keramik und eine ungewöhnlich vielfältige Sammlung historischen Spielzeugs.”
Wer gern mehr zur Geschichte des Jägerhofes lesen möchte, schaut hier. Mehr über die Ausstellung und deren Entstehung, findet Ihr hier.
Noch bis zum 27. Januar könnt ihr euch die Sonderausstellung “Weihnachten im Jägerhof” anschauen. Auf drei Etagen verteilt stehen ganz viele Weihnachtsbäume. Der Christbaumschmuck wurde von Freunden des Museums in Handarbeit gefertigt. Der Weihnachtsbaum ist solch ein selbstverständlicher Teil des Weihnachtsfestes, dass das Museum seinen Ursprungs auf den Grund geht, “Unser Weihnachtsbaum”.
Ich besuchte das Museum am vorletzten Nachmittag des Jahres 2012. Der eigentliche Besuch war ein Artikel in der Sächsischen Zeitung über eine Fotoausstellung, die Familien in der Weihnachtszeit in den verschiedenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zeigt. Diese Reise zeigt somit auch den Wandel der Traditionen in Deutschland.
Natürlich hatte ich wieder die Kamera dabei. Es folgen einige (viele) Eindrücke. Damit ihr nicht allzu sehr erschlagen werdet, sind die ein paar der Bilder kleiner dargestellt. Mit einem Klick darauf könnt ihr euch aaaaaaalle Details anschauen.
Den handgefertigten Krippenschrank, den Ihr links seht, stammt aus Oberwiesenthal und ist von 1879!
Rechts seht ihr eine besondere Art des Papierrecyclings. In den 1950er Jahren hat ein Angestellter einer Papierfabrik diese Weihnachtswelt gebastelt. Das linke Bild zeigt die Frauenkirche als Lichtpyramide. Ein Dresdner fertigte sie 1947/48 nach dem er aus der englischen Gefangenschaft wieder kam. Auch sie besteht aus Papier, Pappe, Holz und Styropor.
Sogenannte Krippenberge. Die sich teilweise auch mechanisch bewegen.
Rummel!
Trachten aus verschiedenen Regionen und Zeiten.
Im ersten Obergeschoss sind einige Marionetten ausgestellt.
Um ehrlich zu sein, für mich komplett uninteressant.
Diese Striezelmarkt-Miniaturen sind so detailreich gemacht, wunderbar!
Kunstvoll bemalte Schränke und Truhen stehen im Erdgeschoss.
Und nun zum Weihnachtsschmuck.
Einiges hab ich auch als Inspiration für mich fotografiert.
Ich fand viele der ausgestellten Stücke sehr faszinierend und ich konnte so einiges über Traditionen und Volkskunst lernen.
Leider wurden meine Erwartungen dahin gehend enttäuscht, dass man sich nur zehn Bilder anschauen konnte, und diese schon zur Hälfte in der Zeitung abgebildet waren. Auch der Artikel selbst, in der Sächsischen Zeitung, war ausführlicher als die Ausstellung vor Ort. Einen Hinweis neben den Bilder führte zum Buch mit den Fotos. Dieses kann man an der Kasse käuflich erwerben. Leider hat die Werbung in der Zeitung so einen Ansturm ausgelöst, dass alle Exemplare vergriffen waren.
Wenn Ihr also an einem trüben Nachmittag mal nichts zu tun habt, so empfehle ich euch einen Besuch. Man kann einiges zu den Traditionen und der Kultur der Region lernen. Gerade für Kinder können viel über vergangene Zeiten lernen. Die Eintrittspreise sind human (normal: 3€, ermäßigt: 2€). Circa zwei Stunden sollte man für einen Besuch einplanen.
Auf dem Heimweg konnte ich das funkeln der Stadt noch mit meiner Kamera einfangen. Apropos funkeln, ein Beitrag zur Funkelstadt folgt hier auch demnächst! ツ