Zugfahren ist etwas abenteuerliches in Amerika. Als ich zum ersten mal vor 3 Jahren vor dem Bahnhof in Fresno stand dachte ich nur, wo soll denn hier der Bahnhof sein? Mit nur insgesamt zwei Gleisen für eine Stadt so groß wie Dresden schlägt der Ebersbacher Bahnhof in der Lausitz Fresnos Bahnhof um Weiten! Das minimiert aber die Gefahr auf dem falschen Gleis zu stehen und in den falschen Zug zu steigen. Wenn man versucht aus dem Central Valley nach San Francisco zu kommen hat man pro Tag drei Chancen, denn öfter fährt AmTrak auf der Strecke nicht! Und Umsteigen muss man auch noch auf dem Weg nach Berkeley. Das tolle aber ist, man findet sehr viele Steckdosen, sogar auf dem Klo... Man kann sich aber auch im Speisewagen allerlei Essen kaufen. Wir beschränkten uns aber auf Kaffee, denn unser Zug fuhr 6.50 Uhr los und das hieß viel zu zeitig aufstehen!
Bahnhof in Martinez (Umstiegsort).
Nach vier Stunden tuckeln durch die Landschaft kommt man endlich an seinem Zielort, Berkeley, an.
Nach dem großen Erdbeben in San Francisco 1906 begann Berkeleys Aufstieg. Natürlich wollte niemand in einer zerstörten Stadt wohnen und deshalb zog man ins bessere klimatisierte Berkeley (weniger Nebel aber dazu im nächsten Blogeintrag mehr). Doch die eigentliche Blütezeit begann mit dem Vietnamkrieg. Das Free Speechmovement und die Studentenbewegungen brachten Berkeley in alle Munde. Keimzeller dieser viel bedeutenden politischen Bewegungen ist die University of California Berkeley. 1868 gegründet und von hoher akademischer Bedeutung. Berkeley ist eine der angesehensten mit 10 Nobelpreisträgern als Lehrkräfte und über 30.000 Studenten. Von der Hippieära sind heute noch einige Läden und Restaurants übrig.
Nach dem wir unsere 40°C Klamotten in 20°C Klamotten getauscht hatten gings in Zentrum nach Berkeley. Bevor wir eine Tour über den Campus von UC Berkeley starteten, nahmen wir noch eine mittägliche Stärkung zu uns. Ich lecker und gesund Sandwich, Martin fetttriefend und billig Pizza und Coca Cola. Ich kann es nicht empfehlen Ende August sich den Campus angucken zu wollen, denn zu der Zeit startet das neue Schuljahr und die Uni ist übersät mit tausenden von neuen und alten Studenten, und zwei dusslige Deutsche mittendrin:
Sproul Hall.
Stephens Hall.
South Hall…
Der Sapher Tower.
1914 von John Galen Howard erbaut, 94 Meter hoch und ist er für sein Glockenspiel bekannt. Er wird auch Campanile genannt da er nach Campanile in Venedig erbaut wurde. Von oben hat man eine wunderschöne Sicht auf die Bucht von San Francisco.
Die Bay Area.
Das Stadion der Cal Bears, momentan werden Sanierungsarbeiten vorgenommen, deswegen spielt das Footballteam von UC Berkeley dieses Saison in San Francisco!
Der Women’s Faculty Club.
Ich habs eigentlich nur fotografiert weils so schön aussah und einen wundervollen Garten davor hat!
Hass School of Business.
Das Valley Life Science Building.
Mit dem Sapher Gate von der anderen Seite geht unser Spaziergang über den Campus zu Ende.
Da wir noch ein bisschen Zeit hatten bevor uns meine Gatsbruder wieder abholen wollte, gingen wir noch mal auf die Telegraph Avenue shoppen. Es ist die faszinierendste Straße in Berkeley und war in 1960er Jahren Mittelpunkt der Studentenunruhen. Heute sind man diverse Leute auf der Straße "rumlungern", das heißt sie kiffen, musizieren, versuchen Schmuck oder andere Sachen zuverkaufen oder kiffen. Mitten auf dem Fußweg. Mein Buch beschreibt sie als "Exzentriker"... naja es liegt ja immer im Auge des Betrachters! Jedenfalls gibt es auf der Telegraph Avenue viele kleine Läden und Cafés. An der Ecke Durant Ave und Telegraph Ave gibt es eine riesen T-Shirt Laden der eigentlich hauptsächlich Fan-Artikel von der Uni verkauft.
Bevor der Tag zu Ende geht, hier noch zwei Eindrücke von Berkeley:
Am Abend sind wir dann zu einem Underground Mini-Konzert gegangen. Cheyennes (die Frau meines Gastbruders Mark) Arbeitskollege und sein Kumpel ließen uns und etwa 10 andere an ihrem musikalischem Hobby teilhaben.
Und weil wir nett sind, blieben wir noch für die zweite Band, die doch sehr Martins Musikgeschmack traf, wenn auch die Qualität und das Einfallsreichtum der Texte etwas sehr mickrig waren.
Cheyenne und ich im irgendwas Monkey, hab den Namen der Bar vergessen und ich kann meine Notiz in meinem Reisetagebuch nicht mehr lesen! :) Und ja es war sehr warm!
Es war auch keine wirkliche Bar sondern viel mehr eine improvisierte Theke in einem kleinen Raum in einem großen Haus voller Proben- und Lagerräume. Zum Abschied des doch ganz amüsanten Abends kehrten wir noch in eine Bar in Oakland ein, die leckeres Bier und Snacks hatten.
Der nächste Tag hieß dann ein bisschen ausschlafen und auf nach San Francisco, aber das ist wieder ein andere Blogpost! :)
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