Heute möchte ich euch in das größte militärhistorische Museum Deutschlands mitnehmen. In die ehemalige Alberstadt in Dresden. König Albert baute damals im Norden der Stadt eine riesige Kasernenanlage. Schon seit dem Jahr 1914 war das Gebäude das königlich sächsische Armeemuseum. Im Jahr 1998 begann die inhaltliche-gestalterische und teilweise architektonische Umgestaltung. Die Neueröffnung wurde dann im Jahr 2011 gefeiert.
Der moderne Neubau des Museums, der Dresdner Keil wurde vom Architekten Daniel Libeskind entworfen. Er soll auch als größtes Exponat des Museums gesehen werden. Das sagt das MHM selbst über den Keil:
“Er selbst wird zum Gewaltinstrument, das das Arsenal zerschneidet. Der Keil als Symbol organisierter Gewalt. Er bricht mit alten, autoritären, starren Strukturen und steht in seiner Transparenz für die Offenheit der demokratischen Gesellschaft und die veränderte Rolle des Militärs in Deutschland.”
Das dreißig Meter hohe Gebäude war unter den Dresdner anfangs etwas umstritten gewesen. Jedoch bietet er einen ungewohnten und spektakulären Blick auf die Stadt Dresden. Doch der hat noch eine andere Symbolik:
“Die Spitze des Keils verweist auf die Stelle an der in der Nacht vom 13. Februar 1945 die ersten Bomben der Alliierten Luftangriffe einschlugen. Der Besucher wird auf die schwierige Geschichte der Stadt verwiesen und sieht gleichzeitig mit neuer Perspektive auf ein sich stetig entwickelndes Dresden.”
Nachdem wir die nächtliche Aussicht über Dresden genossen hatten, schauten wir uns die Sonderausstellung “Schuhe der Toten – Dresden und die Shoa” an.
„Schuhe von Toten“ gibt Einblicke in bewegende und sehr unterschiedliche Lebensgeschichten, die von Verfolgung und Tod, aber auch von Hoffnung und Überleben erzählen. Über 100 originale Ausstellungsstücke erinnern an das Leben und die Ermordung von 22 jüdischen Familien.”
Der Titel der Ausstellung stammt vom Gedicht eines zwölfjährigen Mädchens. Sie sortierte die Schuhe der ermordeten Juden. Die Schuhe wurde später wieder im Deutschen Reich verkauft.
Die erzählten Geschichten sind sehr berührend und keine leichte Kost. Ich habe danach ein paar Minuten gebraucht, um mir den Rest des Museums anzuschauen.
Ein Künstler wandelte das Gedicht des Mädchens in ein Gemälde. Leider habe ich mir seinen Namen nicht gemerkt. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 25. März zu sehen.
Das eigentliche Museum ist auch sehr interessant. Am Anfang war ich etwas skeptisch, da mich Militär und Krieg nur bedingt interessieren. Aber die Ausstellung ist sehr spannend gestaltet!
Militär und Mode: Um die Piloten vor den dem grellen Sonnenlicht zu schützen beauftrage die US Air Force das Optikunternehmen Bausch&Lomb mit der Herstellung hochwirksamer Sonnenbrillen. Entstanden sind damit die Ray-Bans (strahlen Schutz).
Sehr interessant fand ich auch die Abteilung Militär und Sprache. Ich habe so einige interessante Sache gelernt. Woher kommt der Ausdruck 08/15 oder Peace-Zeichen?
Ebenso spannend fand ich den Teil Militär und Tiere, wie die verschiedensten Tiere im Krieg eingesetzt wurden. Wusstet ihr das Bienen trainiert werden können?
Auch die folgenden Exponate fand ich faszinierend:
Stiefel der Uniform des SA-Sturms der NSDAP.
Schreibmaschine aus einem Dienstraum Im Führungsbunker der Reichskanzlei.
Zehntausende von Schreibtischtätern erließen Verhaftungs-, Deportations- oder Mordbefehle.
Leider waren dann die 3 Stunden ach schon vorbei und das Museum schloss sein großes Tor. Um sich alles anzuschauen braucht man mindestens einen Tag!
Wenn ihr erst einmal heraus finden möchtet ob das Thema etwas für euch ist, geht Montags um 18 Uhr ins Museum, da ist der Eintritt frei. Ich kann es euch sehr empfehlen. Die Internetseite des MHM.
Welches Museum habt ihr zuletzt besucht? ツ
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